Andrea Hild
Birgit Borggrebe
Heike Endemann
Edith Held
Douglas James Johnson
Thomas Möller
onformativ
Barbara Schmitz-Becker
Jochen Schneider
In Andrea Hilds Arbeiten, die mit dem Überbegriff 'Memory Shots' bezeichnet werden können, findet der Versuch statt, das Phänomen „Fotoalbum“ in Zeichnungen und Erzählungen zu erfassen –- oder vielmehr den Moment, der in der Fotografie festgehalten wird und den der Besitzer des Fotoalbums als „erinnerungswürdig“ empfand.
Das Ausgangsmaterial entstammt dabei Familienfotoalben, die sie auf Flohmärkten finde. Es sind Porträts, Bilder von Ausflügen und Feiern. Alte Fotografien erwecken ambivalente Gefühle, denn auf der einen Seite wollen sie einem vermitteln, "das war genau so" – das Foto ist der Beweis. Alle lachen. Das war ein schöner Tag. Der Ersteller des Fotoalbums möchte uns genau dies glauben machen. Auf der anderen Seite ist man sich bewusst, dass eine Fotografie nicht die Realität repräsentieren muss. War die Situation (der „Memory Shot“) eventuell nur gestellt? In ihren Arbeiten möchte Andrea Hild dabei an der Oberfläche kratzen und das Unausgesprochene, das, was sich da eventuell hinter der Pomade, der Hochsteckfrisur und der Geburtstagstorte verstecken mag, herauskitzeln. So wird die Geschichte, die der Macher des Fotoalbums erzählen wollte, weitergesponnen.
Getrude Stein hat sehr trefflich den Begriff „Erzählen“ erklärt: Worte wurden irgendwann erfunden, um eine bestimmte Geschichte zu erzählen. Jahrzehnte oder Jahrhunderte später verwenden wir immer noch die gleichen Worte, aber erzählen eine neue Geschichte. Andrea Hild kann dies exakt auf ihre Arbeitsweise übertragen. Sie verwendet Fotografien, die von einer Person irgendwann einmal gemacht wurden, um damit etwas zu erzählen. Sie löst die Menschen in den Bildern aus ihrem früheren Kontext, kombiniere sie mit anderen Menschen aus anderen Fotografien und erzähle damit eine neue Geschichte.
Das Material, das Andrea Hild dabei verwendet, spiegelt die Merkmale, die der Fotografie zugeschrieben werden, wieder, z.B. ihre Reproduzierbarkeit. Radierungen sowie Zeichnungen auf Transparentpapier können reproduziert werden. Die Wiederholung ist ein immer wiederkehrendes Thema in ihren Motiven.
Fäden und Nadeln schlagen dabei die Brücke zur Realität. Sie stehen für Seile, Schlingen, Angenähtes, schlängeln sich durch die einzelnen Transparentpapierschichten und verbinden, die verschiedenen Erzählebenen miteinander. Es entsteht ein greifbareres Geflecht. Optisch, wie auch inhaltlich. Dennoch bleiben sie Metaphern.
Andrea Hild
*1983, Deutschland, lebt und arbeitet in Berlin
Vertretung
Galerie Tristan Lorenz, Frankfurt a. M.
Galerie Kristine Hamann, Wismar
Ausbildung und Arbeit
2013
Arbeitsaufenthalt in Shanghai, China
2011
Ernennung zur Meisterschülerin, Nominierung für den Preis des Präsidenten der Universität der Künste, Berlin
2010 – 2011
Meisterschülerstudium, Klasse von Prof. H.-J. Kristahn und Prof. M. Lammert, UdK
2009 – 2010
Studium der Bildenden Künste, Klasse von Prof. H.-J. Kristahn, UdK, Berlin
2006 – 2007
Arbeitsaufenthalt in Southend-on-Sea, UK
2003 – 2008
Studium der Kunstpädagogik < Anglistik / Amerikanisik, Otto-Friedrich-Universität BambergIn Andrea Hilds Arbeiten, die mit dem Überbegriff 'Memory Shots' bezeichnet werden können, findet der Versuch statt, das Phänomen „Fotoalbum“ in Zeichnungen und Erzählungen zu erfassen –- oder vielmehr den Moment, der in der Fotografie festgehalten wird und den der Besitzer des Fotoalbums als „erinnerungswürdig“ empfand.
Das Ausgangsmaterial entstammt dabei Familienfotoalben, die sie auf Flohmärkten finde. Es sind Porträts, Bilder von Ausflügen und Feiern. Alte Fotografien erwecken ambivalente Gefühle, denn auf der einen Seite wollen sie einem vermitteln, "das war genau so" – das Foto ist der Beweis. Alle lachen. Das war ein schöner Tag. Der Ersteller des Fotoalbums möchte uns genau dies glauben machen. Auf der anderen Seite ist man sich bewusst, dass eine Fotografie nicht die Realität repräsentieren muss. War die Situation (der „Memory Shot“) eventuell nur gestellt? In ihren Arbeiten möchte Andrea Hild dabei an der Oberfläche kratzen und das Unausgesprochene, das, was sich da eventuell hinter der Pomade, der Hochsteckfrisur und der Geburtstagstorte verstecken mag, herauskitzeln. So wird die Geschichte, die der Macher des Fotoalbums erzählen wollte, weitergesponnen.
Getrude Stein hat sehr trefflich den Begriff „Erzählen“ erklärt: Worte wurden irgendwann erfunden, um eine bestimmte Geschichte zu erzählen. Jahrzehnte oder Jahrhunderte später verwenden wir immer noch die gleichen Worte, aber erzählen eine neue Geschichte. Andrea Hild kann dies exakt auf ihre Arbeitsweise übertragen. Sie verwendet Fotografien, die von einer Person irgendwann einmal gemacht wurden, um damit etwas zu erzählen. Sie löst die Menschen in den Bildern aus ihrem früheren Kontext, kombiniere sie mit anderen Menschen aus anderen Fotografien und erzähle damit eine neue Geschichte.
Das Material, das Andrea Hild dabei verwendet, spiegelt die Merkmale, die der Fotografie zugeschrieben werden, wieder, z.B. ihre Reproduzierbarkeit. Radierungen sowie Zeichnungen auf Transparentpapier können reproduziert werden. Die Wiederholung ist ein immer wiederkehrendes Thema in ihren Motiven.
Fäden und Nadeln schlagen dabei die Brücke zur Realität. Sie stehen für Seile, Schlingen, Angenähtes, schlängeln sich durch die einzelnen Transparentpapierschichten und verbinden, die verschiedenen Erzählebenen miteinander. Es entsteht ein greifbareres Geflecht. Optisch, wie auch inhaltlich. Dennoch bleiben sie Metaphern.
Andrea Hild
*1983, Deutschland, lebt und arbeitet in Berlin
Vertretung
Galerie Tristan Lorenz, Frankfurt a. M.
Galerie Kristine Hamann, Wismar
Ausbildung und Arbeit
2013
Arbeitsaufenthalt in Shanghai, China
2011
Ernennung zur Meisterschülerin, Nominierung für den Preis des Präsidenten der Universität der Künste, Berlin
2010 – 2011
Meisterschülerstudium, Klasse von Prof. H.-J. Kristahn und Prof. M. Lammert, UdK
2009 – 2010
Studium der Bildenden Künste, Klasse von Prof. H.-J. Kristahn, UdK, Berlin
2006 – 2007
Arbeitsaufenthalt in Southend-on-Sea, UK
2003 – 2008
Studium der Kunstpädagogik < Anglistik / Amerikanisik, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Tusche mit Faden auf transparentem Papier, Nadel
60 x 60 cm
Tusche mit Faden auf transparentem Papier, Nadel
70 x 100 cm
Tusche mit Faden
auf transparentem Papier
je 50 x 35 cm, 2-teilig
mianki.Gallery
Kalckreuthstraße 15
10777 Berlin
T +49 30 364 327 08